Bundesfilmfestival DOKU, Castrop-Rauxel
23. April-30. Mai 2021

 

 Laudatio von Christian Beisenherz, Redakteur WDR,  Westdeutscher Rundfunk

 

Dieser Film ist eine Liebeserklärung an das Reisen, das sagt der Autor selbst, und die Menschen in Indien, das merken die Zuschauer*innen in jeder Sekunde. Michael Preis nähert sich den Menschen mit viel Respekt und Interesse. Er möchte verstehen wie sie leben, denken, glauben. Dabei steht jeder Mensch für sich. Hier wird nicht über die Inder verallgemeinert, damit bekommt der Ausschnitt aus dem Leben auf dem Subkontinent Tiefe und Varianz.

Ich komme den Menschen, die ich sehe und höre, emotional nahe. Nähe ist auch das Prinzip seiner Bilder, die Details machen seinen Film aus. Dabei ist kein Bild zufällig, schon die Montage erzählt eine Geschichte, zusammen mit intensiver Atmo und dem sensiblen Text gehe ich so mit dem Autor auf eine Reise durch Indien. Der Abschied von seinem Fahrer, der Rückblick und die Schlusspassage geben dem Film noch einen weiteren Aspekt. Es fühlt sich nicht nur nach einer Liebeserklärung an, sondern nach einem Abschied von Indien und seinen Bewohnern, nach einem dankbaren Abschied, der schwerfällt.

 

Man sieht selten Filme, die eine solche Empathie ausstrahlen, schon fast außergewöhnlich zu nennen.